Wichtig ist hier vor allem die Stilsicherheit der barocken Musiken:
- Der italienische Stil des Frühbarock, der mit häufigen Tempowechseln aber dennoch fließenden Übergängen, mit seinen klaren Affekten und höchster Virtuosität, an die Kurzfassung einer Oper erinnert. (Castello, Fonrana, Frescobaldi, Riccio, u.a.)
- Der italienische Stil des Hochbarock mit freien Verzierungen und stil- und zeitgerechter Rhetorik, um den extrovertierten Geist dieser Musik zu verwirklichen. (Corelli, Mancini, Sammartini, Veracini, Vivaldi, u.a.)
- Der aus der höfischen Tanzkultur erwachsene französische Stil, der mit seinen Manieren und lebendigen Artikulationen das Leben am französischen Hof mit seiner strengen Etikette widerspiegelt. (Couperin, Dieupart, Hotteterre, Marais, u.a.)
- Und der gemischte oder deutsche Stil. Ernsthafter und freier als der französische, inniger und introvertierter als der italienische Stil, spiegelt diese Musik das Leben in Deutschland und England wieder. (Händel, Pepusch, Schickhardt, Telemann, u.a.)
- Und Johann Sebastian Bach, der keinem Stil richtig angehörte und erst sehr viel später die Anerkennung bekam, die er verdiente.